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Kognitive Last: Was Fahrer und Online-Spieler gemeinsam haben

Kognitive Last: Was Fahrer und Online-Spieler gemeinsam haben

Kognitive Last ist die mentale Arbeit, die unser Gehirn gerade leisten muss. Wenn sie hoch ist, werden wir langsamer, machen Fehler und fühlen Stress. Das gilt im Auto wie beim Online-Spielen. In diesem Text erklären wir das Thema in einfacher Sprache. Wir zeigen, was beide Welten verbindet. Wir geben klare Tipps, wie man die Last senkt. So triffst du ruhigere und bessere Entscheidungen.

Was bedeutet „kognitive Last“? Einfach erklärt

Unser Gehirn hat nur begrenzte „Bandbreite“. Kommen zu viele Reize auf einmal, steigt die Last. Dann sinkt die Aufmerksamkeit. Wir verarbeiten Infos schlechter. Wir klicken oder handeln impulsiv. Wir übersehen Risiken. Gute Systeme helfen uns, die Last zu senken. Sie zeigen nur das Wichtige. Sie sprechen eine klare Sprache. Sie lenken uns mit ruhigen Signalen.

Mehr zum Begriff findest du z. B. im APA-Wörterbuch und bei den UX-Grundlagen von Nielsen Norman Group.

Kognitive Last beim Autofahren

Fahren klingt einfach: sehen, lenken, bremsen. In echt ist es anders. Täglich kommen viele Reize: Verkehr, Schilder, Navi, Musik, Anrufe. Jedes Extra kostet mentale Energie. Vor allem Ablenkung ist gefährlich. Schon ein kurzer Blick aufs Display erhöht die Last.

  • Visuelle Reize: zu viele Anzeigen, bunte Karten, Pop-ups.
  • Akustische Reize: laute Hinweise, viele Töne, Telefonate.
  • Interaktion: verschachtelte Menüs, kleine Icons, viele Schritte.

Behörden warnen klar vor Ablenkung, etwa die NHTSA (USA), die ADAC, die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und die WHO. Sie zeigen: weniger Ablenkung senkt Unfälle. Gute HMI (Human-Machine-Interfaces) helfen dabei. Klare Struktur, ruhige Farben, wenige Schritte – so bleibt der Kopf frei.

Kognitive Last beim Online-Gaming und Online-Casino

Auch Spiele und Casino-Seiten bieten viele Reize: Animationen, Sounds, Timer, Angebote, Chat. Das macht Druck. Die Last steigt. Wer unter Druck steht, trifft eher schnelle Entscheidungen. Man setzt zu hoch. Man klickt zu früh. Man merkt erst später, dass es zu viel war.

  • Viele Entscheidungen: Spielwahl, Einsatz, Boni, Features.
  • Zeitdruck: Countdowns, Events „nur heute“.
  • Unklare Infos: lange Texte, feine Fußnoten, Fachjargon.

Darum ist ruhiges Vergleichen wichtig. Unabhängige Übersichten, klare Erklärungen und einfache Vergleiche senken die mentale Last. Viele Nutzer informieren sich zuerst und entscheiden erst danach. So bleibt der Kopf frei. Eine praktische Anlaufstelle, um Angebote in Ruhe zu vergleichen, hilft, Struktur zu finden und nicht impulsiv zu handeln.

Seriöse Infos zu Risiken und Selbstschutz bieten u. a. die BZgA (Themenbereich Glücksspiel), die WHO (Gaming Disorder) und in UK die GamCare.

Gemeinsamkeiten: Fahrer & Online-Spieler

Beide Gruppen müssen viele Infos filtern und schnell reagieren. Beide erleben Stress, wenn zu viel passiert. Beide machen eher Fehler, wenn die Oberfläche unklar ist. Und beide profitieren von guter Führung durch das System.

Aspekt Im Auto Beim Online-Spielen
Reize Verkehr, Navi, Warnungen Sounds, Animationen, Pop-ups
Zeitdruck Plötzliche Situationen Timer, „nur jetzt“-Angebote
Komplexität Verschachtelte HMI-Menüs Viele Spiele, Features, Regeln
Fehlerquelle Blick weg vom Verkehr Klick ohne Lesen der Infos
Gute Lösung Klare, ruhige Displays Einfaches UI, klare Texte

Wie gutes Interface-Design die Last senkt

Gutes UI/HMI nimmt dir Arbeit ab. Es führt dich leise, aber klar. Es zeigt, was jetzt wichtig ist – und versteckt den Rest.

  • Visuelle Hierarchie: große Hauptaktion, weniger wichtige Elemente kleiner.
  • Weniger Schritte: kurze Wege zu Kernfunktionen.
  • Klare Sprache: kurze Sätze, aktive Verben, bekannte Wörter.
  • Ruhige Gestaltung: wenige Farben, wenig Blinken, stabile Layouts.
  • Fehlerfreundlichkeit: Rückgängig-Aktion, klare Bestätigungen.
  • Fokus: kein Popup in kritischen Phasen (z. B. Abbiegen, Einsatzwahl).

Für Design-Grundsätze verweisen u. a. die ISO-Reihe 9241 und UX-Guides wie Usability-Heuristiken. Für Straßen-Sicherheit und Ablenkung geben die NHTSA, die WHO und nationale Stellen (z. B. DVR, ADAC, BASt) praxisnahe Hinweise.

Praktische Tipps für den Alltag

Für Fahrer

  • Vor der Fahrt einstellen: Route, Lautstärke, Sitz, Spiegel. Kein Gefummel unterwegs.
  • Einfachen Modus nutzen: Karte ruhig, wenige Infos, klare Abbiegehinweise.
  • Benachrichtigungen stummschalten: Telefon und Messenger nicht während der Fahrt.
  • Ein Reiz zur Zeit: erst abbiegen, dann Display. Nicht beides zugleich.

Für Online-Spieler

  • Vor dem Start planen: Zeit, Budget, Spiel. Dann erst loslegen.
  • Ruhige Umgebung wählen: kein TV nebenbei, keine Eile, keine ständige Musik.
  • Klares UI bevorzugen: einfache Menüs, große Buttons, kurze Regeln.
  • Texte wirklich lesen: vor allem Hinweise, Limits, Bedingungen.
  • Vergleichen statt hetzen: zuerst Infos sammeln und in Ruhe vergleichen, dann entscheiden.
  • Pausen machen: kurze Unterbrechungen senken die Last spürbar.

Mehr seriöse Hinweise zu sicherem Verhalten findest du z. B. bei GamCare und der BZgA.

Kleine Checkliste: Senke die Last jetzt

  • Ich habe ein klares Ziel (Fahrt / Spiel).
  • Ich sehe nur die wichtigsten Infos.
  • Ich schalte Störer aus (Pop-ups, laute Töne, Chats).
  • Ich nehme mir Zeit und mache Pausen.
  • Ich treffe Entscheidungen ohne Druck.

Häufige Fehler – und bessere Wege

  • „Ich kann Multitasking“: In Wahrheit kostet es Leistung. Besser: Aufgaben nacheinander.
  • „Ich kenne das System schon“: Neue Updates verändern Menüs. Besser: kurz prüfen, bevor du fährst oder spielst.
  • „Ich klicke das später durch“: Unter Druck liest man schlecht. Besser: vorher lesen, in Ruhe entscheiden, in Ruhe vergleichen.

Zwei Beispiel-Setups mit geringerer Last

Im Auto

Nur Karte und nächste Abbiegeinfo sichtbar. Medien-Hinweise aus. Sprachführung an. Keine Nachrichten-Banner. Ergebnis: weniger Blickwechsel, mehr Sicherheit.

Beim Online-Spielen

Start in einem Spiel mit klaren Regeln. Keine Autoplay-Loops. Pop-ups begrenzen. Chat minimieren. Budget-Reminder aktiv. Ergebnis: ruhiger Kopf, weniger Fehlklicks.

Warum das alles? Die Wirkung in Zahlen

Studien und Leitfäden von Verkehrssicherheits-Stellen zeigen: Ablenkung erhöht das Risiko deutlich (siehe NHTSA, ADAC, BASt). Für Online-Nutzung warnen Gesundheits-Organisationen vor Überlastung, Stress und impulsiven Handlungen (siehe WHO und Hinweise zu Selbstschutz bei GamCare). Die gemeinsame Botschaft: reduziere Reize, kläre Infos, triff Entscheidungen ohne Druck.

Fazit

Ob Auto oder Online-Spiel: Dein Kopf arbeitet nur mit begrenzter Energie. Zu viele Reize erhöhen die kognitive Last. Dann passieren Fehler. Gute Oberflächen und klare Regeln senken die Last. Nimm dir Zeit. Lies die Infos. Entscheide in Ruhe. Nutze ruhige Systeme und verlässliche Quellen. So bleibst du sicher im Verkehr – und gelassen im Spiel.

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